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Deathtale - Apocalyptic Deadline

Review von Warlord vom 09.05.2012

"Apocalyptic Deadline" ist ein Debutalbum, jedoch nicht die erste Veröffentlichung der Bandköpfe Tom Kräutner (Drums) und Peter Musch (Gitarre). Diese waren zuvor in der mir unbekannten Thrash-Band DEMOLITION aktiv, die es seit 1994 immerhin auf 4 Studioalben sowie zu zahlreichen Auftritten im Vorprogramm von Schwergewichten wie DIO, SAXON, MANOWAR, OVERKILL, DESTRUCTION und TESTAMENT brachten. Ab 2008 widmete man sich dann dem vorliegenden Projekt. Stimmungsvoll beginnt die Platte zu Geräuschen einer Beatmungsmaschine, Bass und Gitarre liefern melodiöse Linien im Stil alter METALLICA-Intros. 'Suffering Rain' ist aber so gar nicht METALLICA sondern (leicht melodiöser) Thrash mit Growl- und Kreischgesang, der auf den ersten Höreindruck etwas chaotisch wirkt. Simpel, aber mit genügend kleinen Details, um des Rezensenten Aufmerksamkeit zu finden. Der Sound könnte zwar etwas transparenter sein, aber ausnahmsweise erdrückt einen die Gitarrenwand nicht, der Bass ist hörbar, die Drums klöppeln munter und ein fieses Gitarrensolo ist auch zu hören. Überhaupt ist die Mischung aus etwas Melodie und Hardcore-/Black Metal-Einschlag ganz nett. Auch auf 'Blood Trail' gefällt diese etwas unbekümmerte Mixtur, aber der Drumsound offenbart hier seine Schwächen und der Bass ist nur noch als gelegentliches Klackern wahrnehmbar. Wollen die Leute heute wirklich nur noch Gitarren und Gesang hören? Eigentlich schade. 'Deathtale' hat dann ein echtes Hardcore-Riff und den "Uffta"-Beat, der Gesang ist leider recht eintönig. In 'Suspicious Behaviour' darf der Bass den Song einleiten und danach eine markante Begleitung zu VOIVODesken Riffs spielen. Ein langsamer Song, bei dem auch der Gesang etwas variiert wird. Zum Gitarrensolo böllert dann auch noch der passende VOIVOD-Uptempo-Part. Interessante Abwechslung. Die restlichen Nummern wiederholen und variieren die bisherigen Versatzstücke mehr oder weniger inspiriert, am Schluss gibts dann mit 'This Bullet' nochmal das volle Programm mit allen Tempovariationen, bevor der Beatmungsmaschine die Luft ausgeht. Ich persönlich würde da ja als Thrash-Band nochmal voll das Gaspedal durchtreten, im Interesse eines etwas eindrucksvolleren Schlußpunktes, aber sei's drum.

Fazit: Ordentlich, mit ein paar interessanten Einflüssen, aber insgesamt ohne zu großes Risiko und im Sound leider etwas bescheiden. Dauerndes Doublebass-Geklöppel macht noch keine harte Thrash-Scheibe, das sollte sich allmählich mal rumsprechen. Leider ist kaum eine Nummer auf dem Album, die mich zum wiederholten Hören einlädt, für das ordentliche Handwerk und den Verzicht auf die Gitarrenwand gibt's 'ne durchschnittliche Bewertung mit einem Bonuspunkt für den Hardcore-und VOIVOD-Einschlag, also insgesamt 6 Blutstropfen.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
 

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